Das Auto schafft 37,5 km/h Schnitt nach München, mit dem S-Pedelec schaffe ich 33,8 km/h.
„37,5 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit in einem Monat, kaum zu glauben,“ erzählt mir mein Nachbar über die Straße, als ich frage wie der Neue so läuft. Der Neue ist sein neuer Firmenwagen, er arbeitet bei einem bayrischen Autobauer, direkt in der Zentrale und fährt so jeden Tag aus den Suburbs von München zur Arbeit. Im ersten Monat ist er mit dem Wagen nur in die Arbeit gefahren, zweimal 30 km, fünf Tage die Woche! Das macht mich neugierig – was geht mit dem Fahrrad, einem S-Pedelec, das bis 45 km/h schnell fahren kann? Ich nehme die Challenge an, mein Auto 1 bis 2 mal die Woche für Stadtfahrten stehen zu lassen. Mit dem Auto brauche ich zwischen 40 bis 90 Minuten mit Parkplatzsuche.
Meine Erfahrungen nach einem Monat und sechs Stadtfahrten:
• Ich entdecke immer neue Wege und Ecken von München
• Bester Schnitt – 33,8 km/h – 86,3 km in 2:33 h
• Beim dritten Anlauf schaffe ich die Strecke wie mit dem Auto in 42 Min
• Es gibt keinen direkten Fahrradweg in die Stadt
• E Bikes sind im Verkehr angekommen, E Pedelecs brauchen noch
• Fahren ohne Schweiß geht – wenn auch nicht mit 40 km/h
• 80 Kilometer hat man schnell an einem Tag zusammen.
• Das Bike ist ein Hingucker
• Ich denke wesentlich flexibler
• Optimales Fitnesstool und perfekte Pulswerte
• Man kann im Stadtverkehr mitschwimmen – ist aber definitiv stressig
• Rollerfahrer sind mehr als irritiert
• Absolut keine Parkplatzprobleme
• Wichtig mit einem E-Pedelec: Rücksicht, Umsicht und Vorsicht
• Mein anderer Nachbar mit seinem Porsche GT3 RS ist neidisch auf mich
Abschließender Gedanke: Es geht hier nicht gegen das Auto, sondern den Verkehr sinnvoll zu reduzieren und Zeit zu gewinnen. Wertvolle Zeit auf der Straße und im Kopf! Gutes tun für sich und die Umwelt. Qualitätszeit, keine „Nervzeit“ im Stau und bei der Parkplatzsuche. Meine Tage mit Rad in die Stadt wurden leicht zu 70-80 km Touren, der Weg nach Hause oft eine Extraschleife. Ja, es gibt noch keine Fahrradautobahnen, dafür viele tolle Schleichwege… für Entdecker gibt es keine geraden Wege.